EAV-Podcast #63: Pa-Pa-Parodieüberfall
Das Austropop-Parodie-Projekt „Austropop in Tot-Weiss-Tot“ (Gruftgranaten) ist im Œuvre der EAV ein Stiefkind: Als Kind einer Zeit, in der die EAV nicht mehr so im Rampenlicht der Öffentlichkeit war wie in den 80ern und 90ern, sorgte es nur für Verwunderung bei den Freunden der EAV: Sind Parodien die neue Ausrichtung der EAV? Warum erschien das Album nicht bei der damaligen Haus-Plattenfirma EMI? Soll das Album die Basis für ein neues Live-Programm sein? Fragen über Fragen in einer Zeit, in der die EAV ihre eigenen Sprachrohre wie die eigene Website oder den Fanclub nicht so intensiv bediente und die Presse nicht mehr so ausführlich berichtete. So gibt es nur wenig Interviews und Berichte über das Album. Von Thomas Spitzer ist mir gar kein Interview bekannt aus der Zeit. So war klar, dass die Verunsicherung im Kreis der Verunsicherten groß war.
Zwanzig Jahre nach Erscheinen des Gruftgranaten-Albums ist es nun so weit, dass Thomas Spitzer uns das Projekt im EAV-Podcast erklärt. Dabei sind weniger einzelne Details überraschend, sondern viel mehr die Freude, die Thomas Spitzer auch heute noch an dem Projekt hat. Ein Spaßprojekt, das wenig Aufwand kostete und schlichtweg aus einer Laune entstand. Thomas Spitzer spricht in der neuesten Folge des EAV-Podcasts über die Entstehung des Albums, den kreativen Albumtitel und die Produktion. Er schwärmt über sein Vorbild Manfred Deix, welcher das Cover gestaltete, seinen Freund Wilfried und die Live-Performance von Eik Breit. Themen, die ihn damals ärgerten und zu Songtexten inspirierten, wie Jörg Haiders Aufstieg, der Umbau des Radiosenders Ö3 oder der Trash-Song „A klana Indianer“, sind heute nur noch Anekdoten. Auch dass einige geschätzte Kolleginnen und Kollegen damals die Parodien auf ihre Songs nicht freigaben, gibt keinen Grund zu Gram. Es wurde ein entspanntes Gespräch über die Freude an der Lust des Kreativen. Wir wünschen viel Vergnügen.
Folge #63 - Pa-Pa-Parodieüberfall
17.10.2020 [Forum] — Autor: Alexander Mayer