Notizen über die allgemeine Verunsicherung

Baron Karl hat eine Eingebung

Baron Karl:
Sein ...

Kernöl-Kurtl:
... oder nicht sein ...

Kellergassen-Heinzi:
Tschuidigung, war das jetzt hier die Faraage?

BaronKarl:
... und vielleicht dem Stern do ob'n foigen ... bis hin zum Stoi ...

Maschansker-Pepi:
so wie die heiligen drei ...

Eierwally:
Musketiere?

Baron Karl:
... na, zur letzten Chance ...

Herrgott:
Chancenlos? Das bist du nie!
Hast ka Chance, dann nütze sie!
Gehet hin und scheißt's euch wenig,
im irdnen Rundfunk ist der Sandler König!

Baron Karl:
Welch Stimme hab ich da vernommen?
Stark verhallt, beinah verschwommen!
Entschluss und Zuversicht in mir reifen,
wann a zögerlich, womöglich möglich,
was schien unmöglich.

Kellergassen-Heinzi
Vielleicht den Packerlwein in a Siebnzehntlfloschn verwandeln?

Baron Karl:
Sollen solche Gesellen (und -innen)
wie wir do net im Staub und Lahm herumkriechen?
Die Übel, die wir hab'n, lieber ertragen
als zum Unbekannten fliehn?
Ist das, was ich spür',
des Richtige, des Wahre?
Ist es doch nicht egal,
ob Mensch oder Huchen,
nach ein'g Sinn, nach diesem Grale zum suchen?
Dort, wo der Mutige sich schleicht,
dort traust dich hin,
um zu kämpfen, um kaum zu gewinnenden Gewinn.
Erst recht, wenn's sich anmutet
wie eine Mission!

Maschansker-Pepi:
Wann's a Mission is, bin i dabei.

Die Anderen:
Pschht...

Maschansker-Pepi:
... i schon ...

Baron Karl:
Vergessend dein' getragenen, nagenden Kummer,
die Noarbn, die Schmerzen und den Hummer,
der dein alt's Sandlerherzerl zwickt
und dann: das Aufbäumen, das Trotzen,
alles was ungerecht is — scheiß drauf!
Greif' nach dem, was versteckt:
höret das Rufen! Besteiget sie!

Eierwally:
Wen?

Baron Karl:
I maan die Stufen zur letzten Chance,
Sandler, hört die Signale!

Kellergassen-Heinzi:
Ja, auf zum letzten Geschlecht!

Kernöl Kurtl:
Des haaßt Gefecht!

Baron Karl:
Es erscheint nur zu gern
was scheinbar zu fern:
es zu wagen, es zum sagen,
anstatt zum fragen!
Nach dem Tanken schwankend,
mit der Fahne wankend.
Eine Mission, getragen hinauf
bis ins Funk-Tabernakel!
Und drinnen, es Sandler und Sandlerinnen, drinnen:
Ja-haa! Z'gsaummen, kemma den Schaas, gewinnen!

Eierwally:
Für alle Sandler in Wien!
Von Grinz- bis Simmeringl.

Kellergassen-Heinzi:
I bin oba aus Fluridsdorf.

BaronKarl:
Genau, und von Floridsdorf bis Ottakring!
Mir san vielleicht Sandler, Vagabunden, Brantler,
oba a Mission hamma, mir Sandler und -innen:
Z'saummen kemma den Schaas gewinnen!

Kernöl-Kurtl:
Apropos Mission, gemma do zur Mission owe,
auf a feines Klostersupperl?

Alle:
Auf a feines Klostersupperl!

Baron Karl:
Jaja, geht ́s nua... Klostersupperl...

Hubalik:
A feines Klostersupperl! Pfui Teufel!
Des is ja grauslich!
Pfui Teufel! Des is ja grauslich!
He, Sie do! I hob des g'sehn,
sie sind doch einer, der die Massen begeistert kann!
Sind Sie nicht der...

Credits

Text: Nino Holm (Libretto)
Musik: Nino Holm
Marschanzger Pepi: Eik Breit
Edi Kolowrat-Krakowsky: Eik Breit
Apostel Petrus: Eik Breit
Kommerzialrat Hubalik: Eik Breit
Pompfüneberer III: Eik Breit
Kellergassen Heinze: Heinz Jiras
Ruth Klobocek: Heinz Jiras
Todt: Heinz Jiras
Ministrant II: Heinz Jiras
Inschbektor Wudracil: Peter Steinbach
Polar-Torschsten: Nino Holm
Pompfüneberer II: Nino Holm
Adolf H.: Nino Holm
Engel I: Nino Holm
Herrgott: Klaus Emilio Kofler
Aufnahme: Klaus Emilio Kofler
Baron Karl: Erwin Leder
K. Lorenz: Erwin Leder
Eierwally: Doris P. Kofler
Ministrant I: Doris P. Kofler
Hochwürden: Doris P. Kofler
Ruth die Nonne: Doris P. Kofler
Teufel: Doris P. Kofler
Kernöl Kurtl: Florian Widhalm
Der junge Baron Karl: Florian Widhalm
Pompfüneberer I: Florian Widhalm
Peter Rapp: Peter Rapp
Journalist: Robert Perscheé
Regie: Robert Perscheé
Studio: Art-Theko Studio

Siehe auch

Hintergrundinformationen der Publikation: „Baron Karl - Die erste Wiener Sandler-Operette“

Publikationen

Diese Produktion ist auf folgenden Publikationen erschienen: