Notizen über die allgemeine Verunsicherung

Sado Lilly

Ich sitz zuhaus'
und mir is fad.
Ich frage meinen Pudel,
was er am liebsten tät.

Der Hund, er knurrt
und flitzt davon
und wedelnd kommt er z'ruck
mit dem Schnurlostelefon.

„Na gut“, sag' ich,
„dann ruf' ich eben an!“
Nur leider hab' ich
mich in der Nummer kurz vertan.

Kaum wähle ich die Nummer
sechs sechs neun sechs,
sagt eine zarte Stimme:
„Bin schon unterwegs!“

Zehn Minuten später
ist die Dame hier,
eine Kugelstoßerin
so breit wie meine Tür.

Ein Polenrabiator
aus der Sado-Maso-Bar,
ein Männerterminator
namens Domina.

Die derbe Hummel
im Latexfummel
streichelt mich
mit ihrem Peitschenfummel.

Ich sag' zu ihr
total paralysiert:
„Gnä' Frau, sie hab'n
sich in der Tür geirrt!“

Sado-Lilli, Sado-Lilli,
schlag mich nicht grün und blau,
Sado-Lilli, bis ich
meine Zähennägel kau.

Sado-Lilli, Sado-Lilli,
schenk' mir Wonne anstatt Pein.
Ich brauch keine strenge Schwester,
ich will kein Sklave sein!

Schon packt die dominante Tante
den Werkzeugkoffer aus,
dabei funktioniert
doch alles da im Haus.

Kein Rohr, das klemmt,
kein Hahn, der tropft,
und mein Gulli war im Juli
das letzte Mal verstopft.

Ja, is Sie noch zu retten?
Was will Sie mit den Ketten?

Mit Morgenstern
und Lederschürzel
sagt Sie „Auf die Knie!
Jetzt gibt's was auf den Pürzel!“

Ich fleh' um Gnade,
keine Bastonade,
Herrin halte ein,
das muss ein Missverständnis sein!

Doch die Dame
vom hohen Sado-Adel
nähert sich bereits
mit Klistier und Nadel.

Ich bereue meine Sünden,
will zurück zu meiner Ex,
auch die wollt meine Kohle,
aber keinen harten Sex.

Sado-Lilli, Sado-Lilli,
schlag mich nicht grün und blau,
Sado-Lilli, bis ich
meine Zähennägel kau.

Sado-Lilli, Sado-Lilli,
schenk mir Wonne anstatt Pein.
Ich brauch keine strenge Schwester,
ich will kein Sklave sein!

Nach zwei Stunden
schau ich mich im Spiegel an,
ich hab an roten Hintern
wie ein Pavian.

Gefesselt steh ich
vor der Herrin, die nicht checkt,
dass mir die Natur,
doch Ihr Sekt nicht schmeckt.

Ich sag' zur Folter-Fettel:
„Jetzt wird es mir zu bunt!
Ich geh' nicht an der Leine
wie mein eig'ner Hund!

Und schon gar nicht werde ich
mit Ihnen Gassi geh'n.
Da haben's die Pfauenfeder,
auf Wiederseh'n!“

Sado-Lilli, Sado-Lilli,
schlag mich nicht grün und blau,
Sado-Lilli, bis ich
meine Zähennägel kau.

Sado-Lilli, Sado-Lilli,
schenk mir Wonne anstatt Pein.
Ich brauch keine strenge Schwester,
ich will kein Sklave sein!

Credits

Text: Thomas Spitzer
Musik: Thomas Spitzer, Peter Schmidbauer, Fritz Jerey
Sänger: Klaus Eberhartinger
Produzent: Fritz Jerey

Siehe auch

Hintergrundinformationen der Publikation: „Werwolf-Attacke“

Publikationen

Diese Produktion ist auf folgenden Publikationen erschienen:

Varianten

Folgende Varianten dieses Liedes existieren: