Notizen über die allgemeine Verunsicherung

Hubalik

Favoriten! Wos brauch i (?), Karl, (?)!

— Herr Baron Koarl, ich begrüße Sie!
Ihr Glückstag heut, weil nämlich i an patzn Vurschlag
hier und heute Ihnen persönlich unterbreite!
Hurchen's zua!

Die „Bohnenzeitung“ g'hört mir nämlich,
nein, nein, das Blatt ist net so dämlich,
wie behauptet von den Linken,
die stets Vergleiche zieh'n, die hinken!

Die „Bohne“ ist die Krone
der Schöpfung aller Blätter.
Die „Bohne“, zum Hohne der
and‘ren Blätter G’schmetter!
Der Wahrheit verpflichtet und der Objektivität.
A linker Kommunist, der des net versteht!

Ich hob g'hört, Sie wären des Schreibens mächtig
und des weiteren betreiben's
das zweitälteste Gewerb, des Sandlers,
angeblich wolln's as a net anders, gell?

Als Sandler und als Herumtreiber
verzichten's zwar auf Geld und Weiber,
auf Marmorbad und Limousinen,
aber wurscht, egal, was erzähl' ich Ihnen?

Hurchen's zua!
Sie schreib'n für die Sonntagsbeilag
in meinem Blattl einen wunderschönen Beitrag
über's „Millieu“ gemäß Ihrem Wesen
und bitte kane sozialpolitischen Thesen, gell?

Die Wahrheit über'n Sandler, quasi,
meine Leser werden staunen, des waas i!
Des warat a bissl so wie im Zoo,
und a paar komische Vögel seid´s ihr sowieso!

Die „Bohne“ ist die Krone
der Schöpfung aller Blätter.
Die „Bohne“, zum Hohne der
and‘ren Blätter G’schmetter!
Der Wahrheit verpflichtet und der Objektivität.
A linker Kommunist, der des net versteht!

Wissen's was ich Ihnen dafür reibe?
20 Kronen pro Woche, sage und schreibe,
mit Spesen, a patzn Apanage!
Wos ois drin is, bei so einer Gage?

Na, a Wohnung, a Ofen, a Dusch und a Klo,
Getränke vom Besten sowieso!
Berühmt wern's obendrauf im Nu!
Na, eure Hoheit, wos sogn's dazu?

— Gehn's ma bittschön aus der Sonn!

— Wos? Sowos is ma no net unterkemma,
wos büldt si der ein, hearst? Scheiß drauf, gemma!
A Schmarotzer hearst, wü afoch nix hackln,
unter'm Hitler damals, do pickt der Sackln!!!
(Oder no wos ärger's!)

Die Chance von seinem erbärmlichn Dasein
lehnt er afoch ob, des derf do net woar sein,
sogt afoch zu mir: „Geh mir aus der Sonn“!
Mir, nämlich mir, wo is mei Telephon?

I ruf ihn sofort an, den Jeanée-brunz..äh, Schaneeberger,
weil i mi nämlich dermaßen ärger.
In seiner Kolumne soll er schreib'n:
Diese Sandler-Bagaasch, afoch zum Speib'n!

Der Baron Karl und überhaupt dieses ganze Gsindel!
De soll'n Österreich g'stohlen bleiben
und a die ganze Asylanten-Brut...

Credits

Text: Nino Holm, Peter Steinbach, Klaus Emilio Kofler
Musik: Nino Holm, Klaus Emilio Kofler
Sänger: Eik Breit, Doris P. Kofler (Schwester Ruth), Erwin Leder (Baron Karl)
Akkordeon: Heinz Jiras
Gitarre: Fred Tezzele
Bass: Nino Holm, Klaus Emilio Kofler
Geige: Nino Holm
Drehorgel: Christian Wittmann
Aufnahme: Art-TeKo Studio
Mix: Art-TeKo Studio

Siehe auch

Hintergrundinformationen der Publikation: „Baron Karl - Eine Sandler-Operette - Teil 1 - Die Lieder“

Publikationen

Diese Produktion ist auf folgenden Publikationen erschienen:

Varianten

Folgende Varianten dieses Liedes existieren: